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Ab in die Stadt

 

 

Ab in die Stadt

 

Ab in die Stadt! In meinem Rucksack suchte ich nach dem Plan der Universität. Darauf erkannte ich einen zweiten Ausgang, der auf eine relativ große Straße führen sollte. An einer großen Straße muss es auch einen Bus geben, dachte ich so bei mir. Die Universität schien ziemlich riesig zu sein. Überall auf dem Campus gab es Gebäude kleinerer und größerer Fakultäten, schließlich führte mich mein Weg vorbei an einem See mit und einem Sportplatz. Nur Studenten gab es noch keine, die ganze Universität schien noch tief in einem Dornröschenschlaf zu schlummern.
Dieser Eindruck änderte sich schnell als ich die Universität verlassen hatte. Plötzlich stand ich wieder mitten im Verkehrsgewimmel. Eine Armee von fliegenden Händlern kam auf mich zu gerannt. Was wollten die alle?
„Look a look a, telephone!“
Sie hielten Päckchen mit Telefonkarten in die Luft. Ich winkte mit den Händen, aber anstatt sie damit abzuwimmeln, schien ich sie eher noch anzuziehen. Also legte ich einen Schritt zu und flüchtete einfach.
Wie konnte ich hier den Bus ins Zentrum finden? Den erstbesten Chinesen, den ich für einen Studenten hielt, sprach ich an:
„Sorry, do you---“
Dieser, war wohl der falsche gewesen, auf alle Fälle ließ er mich stehen und rannte einfach davon.
„Sorry,“ fragte ich ein Mädchen „where is the bus to downtown Shanghai?“
„Yao Er San!” Sie deutete nach links. „Yao Er San – One Two Three!“
Die Bushaltestelle war zwar ein paar Meter entfernt, aber nicht zu übersehen. Viele Menschen schien dieselbe Idee wie ich zu haben. Doch dann sah ich an der Haltestelle, dass dort nicht nur ein Bus hielt, sondern mindestens zehn verschiedene. Wie übersichtlich, dachte ich mir, da gab es keinerlei Fahrplan, sondern nur Haltestellen, und natürlich übersichtlicherweise alle auf Chinesisch.
123, da kam mein Bus also und schon ging das Gedränge los, alle wollten gleichzeitig einsteigen. Besonders höflich sind die Leute ja hier nicht gerade, alle quetschten, schoben, drängelten und drückten, doch wie durch ein Wunder fand ich doch noch den letzten freien Platz.
Um mich herum war es eng, ständig geriet jemand aus dem Gleichgewicht. Wie konnten nur so viele Menschen auf so wenigen Quadratmetern Platz finden – unglaublich! Auf einmal zupfte jemand an meinem Ärmel. Was nun? Am anderen Ende des Busses sah ich einen Kontrolleur, der gerade Geld einsammelte. Das mussten die Tickets sein, in aller Eile hatte ich mir gar keines gekauft. Ich war also eine Art Schwarzfahrer. Ich schaute meinen Nachbarn mit einem verwunderten Blick an. Dieser zeigt mir zwei Finger, also zwei Yuan. Ich hatte in meinem Geldbeutel aber nur fünf und gab also diese meinem Nachbarn. Nach einer Minute kam das Wechselgeld mit samt des Tickets zurück. Interessantes System, so ziemlich jeder im Bus reichte das Geld einer anderen Person weiter.
Der Bus war eigentlich gar nicht so schlecht, Klimaanlage, sogar ein Fernseher, der die Leute mit Werbung berieselte.
Der Busfahrer dagegen war alles andere als gut. Genauso wie seine Fahrgäste drängelte er, überholte, drängte andere Busse ab und schnitt Kurven. Ruckartig öffnete er ein Fenster auf der Fahrerseite und, unglaublich, er spukte die Hälfte des eben getrunkenen Tees durch das Fenster genau auf das Dach eines Autos. 
Nun rasten wir vorbei an Hochhäusern. Der breite Boulevard wurde immer mehr zu einer Häuserschlucht, mit jedem Meter wurden die Gebäude höher, die Menschen und die Autos mehr und das Sonnenlicht weniger.
Der Bus fuhr vorbei an Shoppingcentern, Märkten, Bürotürmen, Wohntürmen. Wir näherten uns einer Brücke. Auf einmal öffnete sich das Stadtbild.
Auf der rechten Straßenseite wichen die modernen Gebäude aus Glas und Beton alten Kolonialbauten in englischem oder französischem Stil. Auf der linken sah man einen schmalen Park mit vielen Ständen und kleinen Geschäften; fernab am Horizont tauchten enorm hohe Wolkenkratzer auf. Einer war interessanter als der andere. Manche waren rund und verspielt, andere kantig und schroff, ein großer Wolkenkratzer ähnelte einem gigantischen stählernen Bambus. Doch all das wurde von einem riesigen Fernsehturm in den Schatten gestellt. Er bestand aus drei, sich zu einer einzigen Säule vereinigenden Pfeilern. Unterbrochen wurde die Erhabenheit dieser Säulen nur durch drei riesige bunt schimmernde Kugeln.
Begeistert von dieser Skyline stieg ich bei der erst besten Haltestelle aus dem Bus. Irgendwie musste ich jetzt nur noch die Straße überqueren. Dort war eine Unterführung. Auf der anderen Seite angekommen, ging ich schnell auf die Promenade. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Ausblick. Die beiden Ufer des Flusses schienen ein Symbol für die ganze Stadt Shanghai und ihre Gegensätze zu sein. Während auf der einen Seite das monumentale, steinernes Zeugnis der kolonialen Vergangenheit zu sehen war, stand gegenüber auf der anderen Seite des Huangpu-Flusses eine neue Skyline, sie stand für das neue, moderne Shanghai und China. Diese beiden Gegensätze wurden nur durch die braunen Massen des Flusses getrennt.
Beim Anblick all dieser Häusermassen fragt ich mich immer zu, wo denn eigentlich die Altstadt sei. Eine europäische Stadt hatte immer einen mittelalterlichen Kern, der von modernen Wohnvierteln umringt war. Nach dieser Theorie war ich noch nicht im Zentrum, also hieß die Devise weitergehen. Die Frage war nur wo? Nach einigen hundert Metern auf der Uferpromenade, sah ich etwas weiter entfernt eine Fußgängerbrücke, die zurück über die große Straße führte und ins Straßengewirr führte.
Auf der Brücke saß eine arme, zerlumpte Frau. Sie verkauft Stadtpläne, eine gute Gelegenheit dachte ich mir. Fünf Yuan, die Frau lächelte zufrieden. Und weiter konnte es gehen.
Hier waren die Häuser älter, kleiner, historischer. Die Straßennamen erinnerten alle an die wichtigen Städte des Landes: Guangzhou Straße, Peking Straße und schließlich Nanjing Straße. Wow! Ich war beeindruckt. Mittlerweile war es etwas dämmrig geworden und die ganze Stadt begann in allen erdenklichen Farben zu leuchten. Von allen Fassaden prangten die buntesten Leuchtreklamen. Touristen, einheimische, wie ausländische drängten sich durch die Fußgängerzone. Feine Geschäftsleute und Bettler, Verkäufer und Jugendliche. Begeistert vom Eindruck der vielen Lichter und Farben streifte ich weiter durch die Straßen der Stadt.
Nach einiger Zeit gelangte ich zu einem riesigen Platz. Wie ich auf dem Stadtplan erkannte, musste ich jetzt wohl am People’s Square angekommen sein. Er schien gigantische Ausmaße zu haben, rund um den Platz standen wieder hell erleuchtete Wolkenkratzer. Rot, blau, weiß, grün. Beeindruckend!
Mittlerweile war die Nacht hereingebrochen, aber noch immer waren tausende von Menschen unterwegs. Das typische China, so wie ich es mir vorgestellt hatte, hatte ich zwar nicht gefunden, aber dennoch war ich glücklich. Zumindest über eine Sache war ich mir sicher, langweilig würde es mir hier bestimmt nicht werden. Ganz im Gegenteil.

 

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