Erst jetzt fiel mir auf, wie schön das Wetter eigentlich war, am Himmel war keine Wolke zu sehen. Von Zuhause war ich im September anderes gewöhnt. Also schlenderte ich die Straße entlang. Die Geschäfte wurden weniger und ich näherte mich einer großen Kreuzung. Auf der anderen Seite der Straße sah ich ein imposantes Tor, das musste wohl der Zugang zur Universität sein. Ich überquerte die Straße, die natürlich auch am Tag voller Autos, Lastwagen, Fahrräder und allerhand anderer Vehikel war.
Im Hotel hatte ich einen Plan des Universitätsgeländes bekommen. Jetzt hieß es also wieder einmal suchen. Mein erster Blick fiel auf eine enorme Mao-Statue, die inmitten eines länglichen Platzes thronte und dieser wiederum war von alten Platanen eingerahmt. Vorbei an der Statue, ging es in Richtung der Bibliothek, die mit geschmacklosen rosaroten Fließen bedeckt war. All dies konnte ich sehen, da mein Plan glücklicherweise auf Englisch war. Entlang eines großen, ziemlich heruntergekommenen Gebäudes, rechts um die Ecke und dann schräg links über einen ovalen Platz und schon sollte ich da sein.
Aber was war das? Sollte dies etwa mein neuer Arbeitsplatz sein? Ich stand vor einem Haus, das entweder gerade abgerissen wurde oder seit dem letzten Krieg wohl niemals auch nur ein bisschen gestrichen worden war. Unsicher bewegte ich mich in Richtung der Tür. Von innen sah das Gebäude noch schlimmer aus, als von außen. Überall lagen Bretter, jemand hatte wohl auch gerade einen Teil der Deckenverkleidung heruntergerissen, dann aber nicht weitergemacht. Dazwischen saßen Arbeiter, die laut schmatzend und schlürfend ihre Mittagssuppe verschlangen und sich dabei laut unterhielten. Was für ein Chaos! Vielleicht war ich ja falsch, doch dann sah ich eine Tafel, die zu drei Vierteln hinter einem enormen Schuttberg verschwunden war: „Deutsche Fakultät, 3. Stock“, das ganze war auf Deutsch geschrieben, das konnte also nur bedeuten, dass dieses Chaoshaus wohl wirklich meine zukünftige Arbeitsstelle war.
Über Bretter, fehlende Bodenbeläge und Tonne von Staub und Schmutz kämpfte ich mich in den dritten Stock vor. Endlich angekommen, bemerkte ich, dass es hier bei Weitem ordentlicher war. Die Tür stand weit offen, ich trat ein, keine Menschensehle war zu sehen. Niemand! Die Fakultät war weiß gestrichen, alles sah ein wenig altmodisch und herunergekommen aus. Ich sah ein wenig in die offen stehenden Räume. In einem kleinen Zimmer entdeckt ich schließlich eine ältere Dame, die Sekretärin, wie sich später herausstellen sollte.
„Hallo.“
„Guten Tag.“
„Ich wollte mich vorstellen, ich bin der neue Dozent aus Deutschland.“
„Oh, heute schon.“
„Ja“, wieso nicht, dachte ich bei mir.
„Das Semester hat noch nicht begonnen. Kommen Sie doch am Montag wieder.“ Sie lächelte mich an. „Genießen Sie das schöne Wetter. Bis bald.“
„Bis bald.“
Vedutzt verließ ich das Zimmer. Was war das? Die Dame scheint sehr kurz angebunden zu sein und wirklich freundlich war sie auch nicht gerade. Langsam begann ich aber zu verstehen, dass ich nun erst einmal ein paar Tage frei hatte. Ferien. Super!
Dann hätte ich erst einmal also genügend Zeit meine neue Stadt zu erkunden.
Also lautete die nächste Aufgabe, einen Bus zu finden. Ich kämpfte mich durch die Baustelle zurück auf den kleinen Platz vor dem Gebäude.
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