Mischsprachen sind entstanden aus einer Vermischung europäischer mit einheimischen Sprachen in den verschiedenen Teilen der Welt, meist sind sie durch grammatische Reduktion charakterisiert.
Eigentlich sind die Termini Mischsprache und Sprachmischung eng miteinander verbunden, obwohl man dennoch zwischen beiden Begriffen differenzieren kann. Sprachmischung ist im Allgemeinen direkt wahrnehmbar und bewußter als Interferenz, da die Elemente beider Sprachen als Fremdkörper aufeinander stoßen. Bei einer extremen Interferenz, d.h. wenn eine Sprache außergewöhnlich stark beeinflußt wird, entsteht eine Mischsprache. Wenn sich die Sprachmischungen und Interferenzen als Regelmäßigkeit erweisen, dann gehören sie zum Standart der Zweisprachigen und bilden damit eine sogenannte Mischsprache. Auch sprachbewusste Eltern, die mit ihren Kindern Umgebungssprache sprechen, sprechen die schwache Sprache nicht mehr in ihrer reinen Form, sondern entwickeln eine familieneigene Mischsprache. Das kann eine Ursache dafür sein, daß Kinder tatsächlich keine der beiden Sprachen richtig beherrschen, wie z.B. die türkische Jugendliche, die die größte Gruppe unter den Jugendlichen ausländischer Herkunft in Deutschland bilden. Es handelt sich nicht um eine Lernsprache mit grammatischen und lexikalischen Unsicherheiten, Fehlern und Interferenzen, sondern ethnisch verwurzelte Gruppensprachen. Je älter die zweisprachigen Kinder werden und je mehr sie sich außerhalb der Familie bewegen, um so weniger greifen sie auf die ursprüngliche Sprache zurück, so daß die Mischung häufiger auftreten und schließlich zur Sprachvarietät wird. Ihre deutschsprachigen Anteile haben besondere grammatische und lexikalische Eigenschaften
Korolisierung des stimmlosen palatalen Frikativen ( ich >isch, sich >sisch); Reduktion des /ts/ Komplexes zu /s/ (swei, ersählen); nicht- Vokalisierung von auslautendem /r/; fehlen von Glottalverschlüssen; Kürzung langer Vokale.
Weglassen von Artikelform (Hast du Problem?); weglassen von Präpositionen und Phrasen der Richtung und des Ortes, in der Regel zusammen mit dem Artikel (Ich gehe Bibliothek)
Häufigkeit von lexikalischen Einheiten wie korrekt, konkret und krass in ver-schiedenen Diskursfunktionen sowie von Diskursmarkern wie weißt du, verstehst du, hey alter, ich schwör...
Diese sprachliche Vielfalt ermöglicht ein sehr ausdifferenziertes Kommunikationsverhalten, das vom häufigen Wechsel zwischen Sprachen und Varietäten gekennzeichnet ist. Dafür sind verschiedene kontextuelle Faktoren ausschlaggebend: der situative Anlaß und die Gesprächspartner, das Gesprächsthema und die Art seiner Durchführung (z.B. witzig oder ernst), die Gesprächsdynamik und das vorausgesetzte kulturelle Wissen. In jedem Fall aber transportiert der Wechsel immer soziale und kontextuelle Bedeutung.
Die Mischsprachen der Jugendlichen ist Symbol dafür, daß sie sich weder zur deutschen noch zur türkischen Gruppe zugehörig fühlen, sie ist Symbol für eine eigene sozio-kulturelle Identität. Den jungen Frauen beispielsweise dient sie Symbolisierung einer Identität als „Deutsch-Türkin“, in der sehr widersprüchliche Züge vereinigt sind: flippig, undiszipliniert und bildungsorientiert, Power, Härte und Arbeit bei gleichzeitiger Hervorhebung weicher, weiblicher Eigenschaften. Das steht in scharfen Kontrast zum Klischee des braven türkischen oder deutschen Mädchens und sprengt übliche Konventionen für weibliches Verhalten.
Solche Mischsprache-Beispiele verwenden viele Autoren in ihren Büchern, wie z.B. Feridun Zaimoglu. Mit seinem Büchern „Kanak Sprak“ (1995) hat Feridun Zaimoglu umgangs- und jugendsprachliche deutsche Elemente mit türkischen Ausrufen und Schimpfwörtern verbunden. Dabei wird nicht nur eine subkulturelle Lebenswert porträtiert, sondern auch eine spezifische ethnische Perspektive beansprucht.
Es wäre zu einfach, wenn Mischsprachen nur als eine vorübergehende Sprachmode zu deuten. Durch sie vollzieht sich auch ein Wandel in den sprachlichen und gesellschaftlichen Einstellungen der Mehrheitsgesellschaft.
Mischsprachen sind eine Mischung verschiedener Sprachen, wie z.B. die türkischer Jugendlicher, die die größte Gruppe unter den Jugendlichen ausländischer Herkunft in Deutschland bilden. Es handelt sich nicht um eine Lernersprache mit grammatischen und lexikalischen Unsicherheiten, Fehlern und Interferenzen, aber auch ethnisch verwurzelten Gruppensprachen. Die deutschsprachigen Anteile dieser Sprachform haben besondere grammatische und lexikalische Eigenschaften:
Eh gut sayilir!
Ich bin aus Frankfurt’tan daha bugün gekommen.
Ach so, ben de auch heute gegeldim.
Hast du hani öbür isi gemacht.
Ich habe coktan schon yaptim.
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