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Die indoeuropäischen Sprachen

3. Einzelne Sprachen und Untergruppen

3.10. Iranisch

Unter Iranisch versteht man nicht nur die Sprache Irans, also Persiens, das sogenannte Persisch oder auch Farsi, sondern einen ganzen Zweig von ca. 40 indoeuropäischen Sprachen, zu denen auch Pashtu, Dari, Tadschikisch, Kurdisch, Ossetisch und Beluchi gehören.
Für das Farsi, die Staatssprache Irans gibt es sehr verschiedenartige Angaben. Manchmal werden nämlich Sprachen wie Dari und Tadschikisch als eigene Sprachen aufgeführt, manchmal aber nur als Dialekte des Farsi. So ist es dann auch zu erklären, daß die Sprecherzahlen stark variieren. Zu dieser Sprache kann man sagen, daß sie zwar unter starkem arabischem Einfluß steht und stand aber auch selbst in anderen Regionen, wie im Osmanischen Reich und in Teilen Nordindiens, Einfuß ausübte. Im Gegensatz zu den anderen indoeuropäischen Sprachen verwendet das Persische die arabische Schrift. Zur Sprache an sich ist zu sagen, daß die Morphologie stark reduziert ist und im Gegenzug dazu vieles durch synthetische Konstruktionen ersetzt ist.
Dari, das gerade schon kurz erwähnt wurde hat ca. fünf Millionen Sprecher vor allem im Iran und in Afghanistan, Tadschikisch hat 2,2 Millionen Sprecher vor allem in der gleichnamigen ehemaligen Sowjetrepublik Tadschikistan.
Kurdisch ist eine weitere indoiranische, also indoeuropäische Sprache, die man heute in der Türkei, dem Iran, dem Irak, Syrien und im südlichen Kaukasus, aber auch in den westeuropäischen Emigrationsländern, wie Deutschland, finden kann. Die Sprecherzahl des Kurdischen kann mit 10-15 Millionen angegeben werden.
Stark mit dem Kurdischen ist das Beluchi verwandt, das bis hinein nach Pakistan Verbreitung findet.
Im nördlichen Kaukasus kann man das Ossetische lokalisieren.
Pashtu mit seinen 10-15 Millionen Sprechern in Afghanistan, wo es Staatssprache ist, und in Pakistan ist phonologisch und morphologisch komplexer als das Persische und hat eine strikte Subjekt-Objekt-Verb-Satzstellung.