2.1 Konsonantismus
2.1.1 Plosive
In den Sprachen der Ostromania (Süditalien und Rumänien) blieben die lateinischen Plosivkonsonanten /p/, /t/ und /k/ erhalten. In der Westromania (Iberische Halbinsel, Galloromania, Rätoromania und Norditalien) war dies nicht der Fall; sie wurden entweder zu /b/, /d/ und /g/ verschliffen oder sind heute überhaupt nicht mehr zu hören.
In der Stellung am Anfang des Wortes bleiben die lateinischen Konsonanten in allen romanischen Sprachen erhalten, d.h. sowohl im Italienischen, Französischen als auch Spanischen findet sich derselbe Laut wieder.
z.B.:
Ital. Franz. Span. (Lat.)
porco porc puerco (porcus)
piede pied pie (pes)
dito doigt dedo (digitum)
corpo corps cuerpo (corpus)
Anhand der eben genannten Beispiele kann der Schüler sehr schnell erkennen, daß die Anfangskonsonanten in den drei romanischen Sprachen nicht von einander abweichen. Lee schreibt hierzu: „Le consonanti iniziali resistono per lo più dal latino alle lingue romanze e rimangono invariate in questa posizione.“ (Lee 2001, 60) Der römische Lautstand bleibt also am Wortanfang bestehen.
Das französische Wort corps tritt auch im Englischen und im Deutschen in derselben Schreibweise auf. Gleichzeitig sollte der Schüler aber darauf hingewiesen werden, daß diese Regel nicht immer gilt. Im Französischen wurde nämlich in der Vergangenheit aus der Kombination /k/ oder /g/ + /a/ ein palatales /ò/, wie beispielsweise in chat; im Italienischen und im Spanischen findet sich dagegen in gatto und in gato ein /g/.
Innerhalb des Wortes kam es dagegen im westlichen Teil der Romania zu den vorher erwähnten Verschleifungen. Das lateinische Wort digitum (dito, dedo, doigt) wurde stark verschliffen. Im Italienischen wird das /t/ sowohl gesprochen als auch geschrieben, im Spanischen ist zu einem /d/ abgeschwächt, gesprochen [d] oder [d] und im Französischen ist es nur noch im Schriftbild zu erkennen, gesprochen wird es jedoch nicht mehr. Diese Beobachtung kann analog auch im Falle des /p/ das zu /b/, gesprochen [b] bzw. [ß] oder /v/ wird, gemacht werden, italienisch lepre findet sich als spanisch liebre - geschrieben /b/, gesprochen [ß] – und als französisch lièvre wieder. /k/ wird oft zu /g/ abgeschwächt oder verschwindet ganz. Ein Begriff der nicht in der Tabelle aufgeführt ist, aber sehr gut hierzu paßt, ist italienisch amico, spanisch amigo und französisch ami. Hier ist im Schriftbild des Französischen der ehemalige Laut /k/ nicht mehr zu erkennen. Im Fall von doigt ist das /g/ im Schriftbild noch zu erkennen, wird aber wie in den anderen beiden Sprachen nicht gesprochen.
Um den Begriff Plosive abzuschließen kann man sagen, daß im Allgemeinen ein italienisches /p/, /t/ oder /k/ ([p, t, k])an der Stelle eines spanischen [ß], [d]-[d] oder [g]-[g] und eines französischen /v/-[v] oder überhaupt nicht auftritt. Wie bei jeder Regel, gibt es aber auch hier Ausnahmen. Man muß den Schüler darauf hinweisen, daß nicht nur der Effekt der Verschleifung stattfindet, sondern auch andere. Ein italienisches bzw. spanisches /k/ oder /g/ + /a/ wird im Französischen zu einem /ò/, siehe Kapitel über die Palatalisierung, wie in vacca – vaca - vache oder gatto – gato – chat. Weitere Beisiele hierzu wären (ital. – span. – franz.):
cane (can) chien
capello capello cheveu
mosca mosca mouche
bocca boca bouche
Andererseits gibt es auch immer Unregelmäßigkeiten, die nicht ins System passen, Wörter, die von verschiedenen Wortstämmen abstammen wie in gamba – pierna – jambe oder einfach auch nur Zufälle.
Tabellen
Inhalt
Laute / Konsonanten / Plosive
Erhalt und Verlust des /f/
(Stützvokal +) S + Konsonant
Weitere problematische Konsonantenverbindungen
Die Palatalisierung des /k/ und /g/
Internationaler und Panromanischer Wortschatz
Vokalentsprechungen
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Nebenbeutungen
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